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Das Kirchenwesen in Postlin

Die Kirche in Postlin war über die Jahrhunderte Tochterkirche und zur Mutterkirche in Dallmin zugehörig. Daher waren die Pfarrer aus Dallmin auch für das geistliche Leben in Postlin zuständig. Das Patronat hatten die von Winterfelds auf Dallmin. Die Dorfkirche, deren untere Schichten wir heute noch erkennen können, wurde im ausgehenden 15. Jh. erbaut.
Es war ursprünglich eine gotische Saalkirche, deren Schiff 15,00 m x 10,10 m maß. Sie wurde aus rohen und behauenen Feldsteinen gemauert, die Ecken und die Umrahmungen der Öffnungen waren aus Backstein.

Die Postliner Kirche besaß 3 Glocken. Heute sind leider nur noch zwei erhalten, denn während des Ersten Weltkrieges wurde die kleinste der drei Glocken entnommen und vermutlich für die Waffenproduktion eingeschmolzen. Ihr Verbleib ist unbekannt. Die erste der drei Kirchenglocken wurde im Jahre 1564 gegossen, welche einen Durchmesser von 0,96 m hat. Die mittlere Glocke wurde im II. Weltkrieg entnommen. Man fand sie allerdings wieder und brachte sie zurück. Diese Glocke hat einen Durchmesser von 0,76 m.

Die Kirche um 1920.


Genealogie - Eheschließungen in Postlin

Im Jahre 1866 wurde ein Teil der Kirche erneuert, es erfolgte dabei ein neugotischer Umbau des alten Saalbaus. Die Kirche wurde um etwa 5 m verlängert und eine polygonale Apsis (halbrunde Altarnische) geschaffen. Von der alten, äußerlich erkennbaren Substanz blieb nur der untere Teil mit den Umrahmungen der Türen in denen noch mittelalterlicher Kalkmörtel enthalten ist. Der Glockenturm war ein aus Brettern bestehender freistehender Turm an der Westseite der Kirche. Er war nach oben verjüngt, mit einem achteckigen Helm der mit Schindeln gedeckt war.

Innenansicht der Kirche um 1930.


Im Jahre 1904 wurde die Erweiterung der Kirche beschlossen. Der aus Brettern bestehende Glockenturm sollte durch einen aus Ziegelsteinen bestehenden Turm erneuert werden. Geldgeber war u.a. der Minister von Podbielski. Diese Umbauarbeiten wurden 1906 fertig gestellt. Im gleichen Jahr wurde die 1878 von Orgelbaumeister Friedrich Hermann Lütkemüller (1815-1897) aus Wittstock geschaffene Orgel eingebaut. Im Jahre 1972 wurde die Kirchengemeinde Postlin in die Kirchengemeinde Karstädt eingemeindet. Seitdem war der für Karstädt zuständige Pfarrer auch für das Postliner Kirchenwesen verantwortlich.

Die Postliner Kirche heute.



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